Spiritualität

Jeder Mensch ist ein Künstler und Schöpfer, der sich entfalten und damit Teil des kreativen Lebensprozesses sein will. Jeder Mensch bereichert die Welt gerade durch seine Einzigartigkeit und Individualität. Dafür ist es notwendig, der persönlichen Erfahrung und Intuition zu vertrauen und in einer Haltung tiefer Demokratie mit anderen zu kooperieren. Der Keim für eine ganzheitlich nachhaltige Entwicklung liegt daher im Selbstrespekt und in der Fürsorge für die eigenen Potenziale und im Vertrauen auf Begegnungen auf Augenhöhe und im Dialog.

Auf persönlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene geht es hierbei um das gleiche: Vielseitigkeit und Unterschiedlichkeit anzuerkennen und wertzuschätzen und in eine gemeinsames Gestalt zu integrieren. So wird eine Welt mitgestaltet, in der Menschen nach ihrem eigenen Rhythmus und aus Herzensfreude in den Bereichen aktiv werden, in denen sie den Künstlerin und Schöpfer in sich verwirklichen können – eine spielerisch evolutive Lebensweise. Diese Lebensweise ist immer wieder eine Einladung ins Abenteuer. So, wie der Mensch nicht die Ursache seiner eigenen Existenz ist, hat er auch keine Kontrolle darüber, was in diesen schöpferischen Prozessen geschieht. Spiritualität bedeutet, sich zu öffnen für das, was jetzt geschieht, jeden Moment zu empfangen als ein Geschenk, eine Möglichkeit sich noch tiefer einzulassen auf dieses grosse Geheimnis, das wir Leben nennen.  

Spiritualität an den Grenzen des Lebens: Spiritual Care Spiritualität spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit Sinnfragen und bei der Bewältigung existentieller Krisen und kritischer Lebensereignisse. Dies wird durch eine Vielzahl empirischer Studien belegt und ist heute allgemein anerkannt. Grundlage ist die wertschätzende Beachtung unterschiedlicher Lebenseinstellungen und Weltanschauungen aller Betroffenen und Beteiligten. Spiritual Care ist ein Konzept, um die spirituellen Bedürfnisse und Wünsche angemessen in der Begleitung von Menschen einzubeziehen. Hierbei sind die förderlichen Ressourcen und Unterstützungsangebote wie auch erschwerende Vorstellungen und Glaubensüberzeugungen wahrzunehmen und in ihrer Bedeutung zu würdigen.